Unser leitbild

Wesen des Lernens

"Kinder sind keine Container, die man füllen kann, sondern Feuer, die man entzünden soll" (Paulo Freire)

 

Menschen sind vom ersten Moment darauf aus, aktiv zu lernen. Schon im Mutterleib beginnt dieses Lernen. Lernen ist die Verstärkung synaptischer Verbindungen zwischen Neuronen. Jede Nervenzelle ist mit Abertausenden von anderen Nervenzellen verbunden, das heißt Lernen geschieht immer ganzheitlich. Lernen bei Kindern bedeutet nicht nur kognitiver Erwerb und Wiedergabe von Inhalten, sondern Lernen und Erfahren mit allen Sinnen. Lernen findet immer in Beziehung statt.

 

Die anregende Lernumgebung

"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann" (Francis Picabia)

 

Jedes Kind will lernen und braucht dazu eine Lernumgebung, die alle Sinne anregt und neue Erfahrungen ermöglicht. Wir stärken Mädchen und Jungen in ihren Potenzialen und fordern ihren Forscherdrang heraus. Wir schaffen Lernanreize, unterstützen Lernbereitschaft und Lernlust, locken Kinder auf Lernpfade, spornen zu Problemlösungen an, bestaunen, bewundern oder korrigieren ihre Lösungen wertfrei. Ganzheitliche Lernangebote ermöglichen vernetztes Lernen. Alle ziehen an einem Strang, d.h. Eltern, Erzieherinnen, Lehrerinnen und Kinder sind Partner. Wir zeigen dem Kind Wege zur Selbsthilfe auf, da selbst gefundene Lösungen sein Selbstbewusstsein stärken und es neugierig auf neue Herausforderungen machen.

 

Das Kind als Individuum

"Jedes Kind ist einzigartig und unverwechselbar"

 

Die Bindungserfahrungen, die ein Kind im ersten Lebensjahr macht, nehmen Einfluss auf seine individuellen Lernfähigkeiten. Kinder konstruieren sich in ihrem Denken ein eigenes und individuelles Bild von der Welt. Das ist ein je individueller, willentlicher, selbständiger und eigenaktiver Akt des Denkens. Um das Lernen eines Kindes zu fördern, beobachten wir sein individuelles Lernverhalten und beachten die individuelle Lerngeschichte. Jedes Kind kann etwas besonders gut – viele unterschiedliche Kinder können mehr voneinander lernen als Erwachsene ihnen jemals geben können. In einer interkulturellen Gesellschaft wie unserer kommt es darauf an, Kinder als Individuen wahrzunehmen und ihre Begabungen so zu fördern, dass sie sich zu starken Persönlichkeiten entwickeln können. Mehrsprachigkeit und Aufwachsen in einer anderen Kultur sehen wir als Bereicherung und integrieren Sprachförderung in alle Lernsituationen.

 

Förderliche oder hinderliche Lernbedingungen

"Nur was schief gehen darf, kann gelingen" (Reinhard Kahl)

 

Kinder lernen, wenn sie dazu bereit und offen sind. Kinder wollen herausgefordert werden und sich selbstwirksam erleben. Angst ist der Feind des Lernens und der größte Feind der Kinder. Wir schenken den Kindern Vertrauen und helfen ihnen, wann immer sie unserer unmittelbaren Hilfe bedürfen. Misserfolge beim Lernen können als Ansporn zum Weiterlernen genutzt werden. Wir Erwachsende erleben uns selbst als Forschende und Lernende, als Begleiter/innen und Impulsgeber/innen. Wir respektieren ein Kind als Person und unterscheiden zwischen Person und seiner Tat, die wir bewundern oder – vielleicht – verurteilen. Ein wertschätzender Umgang miteinander, Rücksicht und Toleranz schaffen die Voraussetzungen dafür, eigene Ressourcen zu erkennen und weiterzuentwickeln. Wir PädagogInnen haben die Aufgabe, geeignete Lernwelten und Materialien zur Verfügung zu stellen. Die Verantwortung für sein Lernen liegt bei jedem Kind, Jugendlichen, Erwachsenen selbst.

Wir erkennen Ressourcen und entwickeln diese weiter.